K&K
K&K ist ein Bündnis von Künstler*innen mit Kindern
gegründet im Februar 2018 in München
Aktuell:
Das K&K Streiklokal wird anlässlich des kommenden Weltfrauentags temporär in der Galerie von Empfangshalle eröffnet.
Das K&K Streiklokal ist ein Ort, an dem Künstler*innen mit Care-Aufgaben und alle unterstützenden Interessierten exemplarisch streiken können.
Das K&K Streiklokal erprobt und untersucht Dynamiken, Hintergründe und Wirkungsweisen des Streikens: Wie wird heute gestreikt und wer bekommt das meiste Gehör? Bekommen die, die die größten Traktoren fahren die Aufmerksamkeit? Was ist mit denen, die nicht streiken können ,und deren Arbeit generell unsichtbar, aber unsäglich wichtig ist? Was ist unser Statement als Künstler*innen dazu?
Wir sehen generell eine dringliche Notwendigkeit, dass der Status von Menschen, die Care-Arbeit verrichten gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch unverzüglich aufgewertet und reformiert wird. Wir sind ein Netzwerk für Künstler*innen mit Care-Aufgaben, die leider eine viel zu kleine Lobby haben und es fehlen zwischen Care und Kunst die zeitlichen Ressourcen, uns für unsere Belange ausreichend einzusetzen, geschweige denn uns zu erholen.
Wir wollen aussteigen aus dieser Überforderungsspirale und errichten deswegen unser K&K Streiklokal, in dem NICHTS getan wird, in dem wir herumlungern, entspannen, diskutieren, denken, essen.
Wie sollen und können Menschen mit Care-Aufgaben streiken?
Die bundesweiten Bauernproteste, die sich durch die Nutzungund den Impetus von Traktoren Gehör und Sichtbarkeit verschaffen, stehen in starkem Kontrast zu der fehlenden Sichtbarkeit und Lobby von uns Künstler*innen mit Pflegeaufgaben, sowie allen anderen Menschen in der Pflege. Anlässlich dieser Diskrepanz fokussiert K&K mit der Errichtung des Streiklokals die Frage nach dem Verhältnis von Relevanz und Sichtbarkeit von gesellschaftlichen Anliegen in demokratischen Strukturen. K&K ruft das Netzwerk sowie Interessierte dazu auf, sich im Streiklokal zu treffen, sich gemeinsam auszuruhen und dabei die eigentlichen Bedürfnisse von Künstler*innen mit Pflegaufgaben wahrnehmen zu können und neu zu formulieren.
Das Streiklokal wird über die Öffnungszeiten angereichert mit Kunst, Einrichtungsgegenständen und Interventionen aus dem K&K Netzwerk.
Es soll eine OASE bilden, inmitten des hektischen und überfordernden Lebensalltags der K&K Künstler*innen.
Es ist absurderweise ein großes Wagnis, einfach mal NICHTS zu tun. In der heutigen Leistungsgesellschaft sind u.a. Familien die Leidtragenden. Viele sind dauerhaft zerrissen zwischen Erwerbsarbeit, hohen Lebenskosten, der Aufteilung und Leistung von Care-Arbeit und den hohen Anforderungen, die an Eltern gestellt werden und dem Konfliktpotential, das durch das hohe Pensum bei Paaren und Familiensystemen an der Tagesordnung ist. Nicht zuletzt durch die noch immer patriarchalen Strukturen, die in allen Bereichen von Familienthemen wirken, sind meist Frauen einem immensen Druck und ausbeuterischen Dynamiken ausgesetzt. Viele von ihnen und noch öfter Mütter, haben tatsächlich Schwierigkeiten, Pausen in ihren Alltag einzubauen, regelmäßig zu essen, sich zu regenerieren und sich dafür auch aktiv einzusetzen!
Das Streiklokal zitiert und karikiert einen institutionellen Ort, der von Gewerkschaften erschaffen wurde, um den aktiv Streikenden einen angenehmen Aufenthaltsraum während der bezahlten (!!!) Arbeitsniederlegung zu bieten. Dieses Privileg steht selbständigen Künstler*innen (mit Kindern) nicht zu. Zudem fehlt uns der nötige Fuhrpark für Autobahnblockaden bzw. Einfahrten in die Hauptstadt.
Wir regenerieren uns im Streiklokal und wollen, dass unsere Pause immer lauter und unübersehbarer wird. Endziel ist DAS GROßE GÄHNEN – wenn eine/r gähnt, gähnen irgendwann alle mit!